FAMILIE BARISCH
AUS WILLWITZ UND BÄRWALDE IN SCHLESIEN
 

Der Stammsitz der Familie Barisch ist seit 1721 das Bauergut Nr. 4 mit dem halben Kirchenlehen Nr. 5 in Bärwalde im Kreis Frankenstein in Schlesien. Der erste Grundbesitz ist 1656 (Heuselman), ab 1665 (Bauer u. Gerichtsgeschworener) nachweisbar. Zwischen 1644 und 1674 wurde die Kirche in Bärwalde, die 1651 durch einen Brand völlig zerstört worden war, dem Münsterberger Stadtpfarrer Thomas als Filiale übertragen. Für diese Zeit finden sich auch Eintragungen von Bärwaldern in den Kirchenbüchern. Nachdem die Kirche 1662 wieder instandgesetzt worden war, erhielt sie 1674 mit Melchior Georg Franz wieder einen eigenen Pfarrer. Kirchenbücher sind für Bärwalde seit 1652 im Erzbischöflichen Kirchenbucharchiv in Breslau vorhanden. In diesem Jahr wurde am 4. Juni 1652 Christopff (B)Parisch zu Baarwalde getauft, der Vater Christopff (B)Parisch, die Mutter Justina. Das Gut kam 1721 durch Einheirat von Christoph Johann Bährisch (Gutbesitzer u. Gerichtsverwalter) in den Familienbesitz, wurde 1858 durch Erbteilung verkleinert und 1906 durch erneute Erbteilung verkauft. Seit 1939 ist die Hauptlinie in Bärwalde ausgestorben. 1862 kaufte Conrad Sebald Barisch, geboren 1832 als jüngstes Kind von Amandus Franciscus Barisch aus Bärwalde und Theresia Eorofina (Euphrosina), geborene Buhl aus Frömsdorf, nach dem Tode seiner Eltern das Gut Nr. 2 in Willwitz für 10.000 Taler bzw. 30.000 Mark in Gold und begründete 1862 durch Heirat mit Auguste Haucke vom benachbarten Gut in Bärwalde den noch heute bestehenden Zweig der Familie, der nach der Vertreibung aus Schlesien 1946 in Hövelhof bei Paderborn in Westfalen eine neue Heimat fand. In Erinnerung an die alte Heimat erhielt der 1963 neu erbaute Familiensitz den Namen Willwitz House. Hier befindet sich auch das umfangreiche private Familienarchiv.
 

2018 - Wappenbesserung Jörg Barisch

Blason: In Silber ein blauer Wellenbalken, begleitet von oben zwei, unten einen, roten Prankenkreuzen. Im schwarzen Herzschild ein silberner Schädel über zwei schrägkreuzweise, silbernen Schenkelknochen. Auf dem Helm ein rothaariger Mann, bekleidet mit schwarzem Dreispitz, schwarzen Mantel, mit silbernem Kragen und Knöpfen, übergehend in Schwarz-silberne Decken. In der Rechten pfahlweis einen silbernen Amtsstab haltend und über die linke Schulter am silbernen Gürtel hängend, ein silbernes Hifthorn unter dem Arm tragend.

Leider waren durch den 2. Weltkrieg bis auf den Beschluss des Anerbengerichtes Münsterberg zur Genehmigung des Übergabevertrages des Gutes in Willwitz von Petrus Barisch an seinen Sohn Alfons Barisch im Jahre 1937 alle Urkunden verloren gegangen. Nach über 30 Jahren akribischer Suche sind heute fast alle Urkunden wieder vorhanden, so dass wir mit Christoph Barisch und seiner Frau Eva direkt bis ins Jahr 1595 zurückgehen können. 1899 ging das Gut in Willwitz an Petrus Barisch, Sohn von Conrad Sebald, über. Er ließ in diesem Jahr die große Scheune neu errichten. Es wird erzählt, dass 2 Ziegelmeister zwei Wochen lang direkt hinter dem Gutshaus Ziegel aus eigenem Lehm brannten. Petrus hatte noch 8 Geschwister, 2 Brüder und 6 Schwestern. Er heiratete 1900 Maria Franziska Tschacher aus Heinzendorf bei Patschkau und hatte mit ihr 2 Söhne, Alfons und Josef und 3 Töchter, Maria, Adelheid und Elisabeth. Der zweite Sohn Josef ist leider im 2. Weltkrieg an der Ostfront auf dem Rückzug gefallen. Maria, die Tochter von Petrus, heiratete 1927 den Vater ihres 8-jährigen Sohnes Alfons, Josef Rudolph aus Willwitz (Bauergut Nr. 11). Leider ist auch Alfons Rudolph 1945 an der Ostfront gefallen. Adelheid heiratete Wilhelm Kaiser und Elisabeth, Josef Schneider aus Willwitz. Alfons Josef Barisch heiratete 1939 Martha Anna Kirsch aus Ober-Kunzendorf und 1942 wurde ihnen ein Sohn geboren. Er hieß Georg Barisch. Er heiratete 1964 Irmgard Buthe aus Paderborn und hatte mit ihr 6 Kinder: Andrea, Petra, Jörg, Sandra, Michaela, René. Leider sind unsere Eltern, Georg bereits 2005 mit 63 Jahren und Irmgard 2016 mit 73 Jahren verstorben. Sie sind unsere Vorbilder, da sie uns immer mit Rat und Tat zur Seite standen.

1742 - Wappensiegel von Christoph (Johann) Bährisch

Am 28. November 1742 siegelte Christoph (Johann) Bährisch als Gerichtsverwalter zu Bärwalde auf fürstl. Auerspergischen Jurisdiktion, unter der glorwürdigsten Regierung des Königs Friedrich II. in Preußen als souverainen obersten Herzogs von Schlesien. Zur gleichen Zeit herrschte Kaiser Karl VII. (HRR), der als Karl III. auch König von Böhmen war. Er wurde am 24. Januar 1742 als Karl Albrecht von Bayern einstimmig zum Kaiser gewählt, auch mit der hannoverschen Kurfürstenstimme Georgs II. von Großbritannien, der mit Maria Theresia verbündet war.