Das Gut Barisch in Willwitz.
Besitzer von 1862-1946 waren: Sebald Barisch, Petrus Barisch, Alfons Barisch.
75,50 Morgen ≈ 18,87 ha (Ackerland: 16,37 ha, Wald: 2,50 ha)
Grundsteuerreinertrag: 272 Thaler ≈ 816 RM (1937)

 

Gutshaus

 

Große Scheune

 

Genehmigung des Übergabevertrages des Gut in Willwitz von 1937

Genehmigung des Übergabevertrags vom 11. September 1937
zwischen dem Bauern Petrus Barisch und dem Landwirt Alfons Barisch
durch das Anerbengerichts in Münsterberg
 

 

Güter Adreßbuch

Verzeichnis sämtlicher Rittergüter
sowie der größeren Landgüter
der Provinzen
Nieder- und Oberschlesiens

Fünfzehnte Ausgabe

Breslau 1937 / Verlag von Wilh. Gottl. Korn

 

Der Inhalt des Güteradressbuches stützt sich auf unmittelbare Angaben der Besitzer oder ihrer Stellvertreter sowie auf amtliche Quellen. Es haben solche Besitztümer Aufnahme gefunden, deren Grundsteuereinträge 500 RM und mehr betragen. Namentlich verzeichnet sind die Besitzer, Bevollmächtigten, Pächter und die Beamten, soweit uns diese Namen angegeben worden sind, im übrigen der Zahl und der Dienststellung nach.

Provinz: Niederschlesien
Regierungsbezirk: Breslau
Kreis Frankenstein

 

Schl. Güter Adressbuch 1937

… Seite 75

Willwitz, Seite 75

… Seite 76

Willwitz, Seite 76

502. Willwitz, Gut Nr. 2, Besitzer: Petrus Barisch

 

 

Grundsteuer Veranlagung
Legitimations = Tabelle

Gemarkung Willwitz 1864

Grundsteuer - Legitimations=Tabelle 1864

Lfd. No. 2 (Hypothekenbuch)

Ein Bauergut von 2 Huben. Besitzer Sebald Barisch, seit dem 04. Januar 1862.
 

 

Beyträge
zur
Beschreibung von

Schlesien

Vierter Band

Brieg,

bey Johann Ernst Tramp. 1785

Dritter Abschnitt.
Vom  Münsterbergschen Kreise überhaupt.

 Aeußerliche Verfassung.

Dieser Kreiß stehet in Justizsachen unter der Regierung in Frankenstein, wovon gewöhnlich der Prälat zu Heinrichau Chef ist und Landeshauptmann heißet, von deren Urtheil an das Breslausche Oberamt appelliret wird; in Finanzsachen unter der Breslauschen Kammer, welche bey den Städten ihre Gerechtsame durch den Steuerrath des zweyten Departements, und auf den Dörfern durch den Landrath, welcher gegenwärtig der Herr Ernst Christian Gottl. von Gaffron auf Kunern ist; durch den Kreisdeputirten, Herrn von Langenau; den Kreis-Physikus Stumpf und den Steuereinnehmer, Herrn Johann Friedrich Bone; verwalten läßt.

In Accisesachen stehet die Stadt unter der Accise- und Zolldirektion in Neiße. Das Infanterieregiment von Rothkirch hat die Werbung. Der Adel macht mit dem Frankensteinschen und der Grafschaft Glaz bey der Landschaft ein System. In Ansehung der Steuer gehöret dieser Kreis zur ersten Klasse, und stehet bey der Viehassekuranz mit den Kreisern der ersten Societät in Verbindung.

 

Fünfter Abschnitt.
Dörfer des Münsterbergschen Kreises

56. Willwiz, vor Zeiten Willhelmowiz genannt; gehört ebenfalls schon von den ältesten Zeiten her dem Stifte Heinrichau, laut den Konfirmationsbriefen von Herzog Bolko 1336 und Nikolaus 1342 über die Obergerichte darauf. Hat 12 ganze Bauern, 4 Dreschgärtner, 15 Häusler, 2 Gemeinhäuser und 185 Einwohner.

 


Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Willwitz mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Es war evangelisch zu Neobschütz (Kaltwasser) und katholisch zu Alt-Heinrichau gepfarrt. 1785 bestand Willwitz aus zwölf ganzen Bauern, vier Dreschgärtnern, 15 Häuslern, zwei Gemeindehäusern und 185 Einwohnern.

1845 gehörte es dem König der Niederlande, sonst dem Stift Heinrichau und zählte 38 Häuser, 251 Einwohner (drei evangelisch); ein Ölmacher, ein Schmied, ein Tischler, u. a. Handwerker, drei Handlanger und 112 Rinder.

1921 und 1937 werden in den Adressbüchern der Rittergüter, Güter und größeren Höfe der Provinz Schlesien (Nieder- und Oberschlesien), folgende Güter für Willwitz gemäß ihrem Grundsteuerreinertrag, Größe in ha und Viehbestand, genannt:

1921: Dominium 82 ha (Se. Kgl. Hoheit Wilhelm Ernst vorm. Großherz. v. Sachsen-Weimar auf Schloß Heinrichau, Einz. verp.), Gut Nr. 2 (Petrus Barisch, 19 ha), Gut Nr. 9 (Alfons Goebel, 40 ha), Gut Nr. 10 (Max Grammel, 31 ha), Gut Nr. 6 (Alfons Koblitz 29 ha), Gut Nr. 11 (Rudolph’sche Erben 51,3 ha), Gut Nr. 1 (Emil Schneider, 19 ha).

1937: Gut Nr. 11 (Josef Rudolph, 57,48 ha), Gut Nr. 9 (Elisabeth Goebel, 40 ha), Gut Nr. 10 (Max Grammel, 30 ha), Gut Nr. 6 (Alfons Koblitz, 23,5 ha), Gut Nr. 7 (Bruno Kirmes, 20,9 ha), Gut Nr. 2 (Petrus Barisch, 18,9 ha), Gut Nr. 1 (Emil Schneider, 18,7 ha), Gut Nr. 8 (Wilhelm Kaiser, 13 ha), Gut Nr. 4 (Hermann Riedel, 12,4 ha).

1939: 207 Einwohner, 44 Häuser, 344 ha.