Hochlöbliche Bruderschaft
von der Todesangst Christi am Kreutz

 

Die Pfarrgemeinde Bärwalde hatte eine „Bruderschaft von der Todesangst Christi am Kreuze“. Diese Bruderschaft wurde 1726 vom damaligen Pfarrer Carolus Bernhard Wittiber als Mitstifter und dem Pfarrer David Adalbertus Krebs aus Schildau im Hirschbergischen, als Erster Stifter, gegründet. Letzterer pilgerte nach Rom und ließ dort die privilegierte Bruderschaft von der Todesangst Jesu Christi am Kreuze, um eine glückselige Sterbestunde am 14. März 1726 vom damaligen Papst Benedikt XIII. (1724-1730) bestätigen.

Kirche in Bärwalde um 1754 in Topographia Seu Compendium Silesiae Pars IIIn den Jahren 1730-1734 wurde ein besonderes Vorhaben in die Tat umgesetzt: Es wurde eine Seitenkapelle an die Kirche angebaut und zwar die Bruderschaftskapelle mit dem Kreuzaltar und dem Heiligen Grab. Im Kassenbuch ist 1734 notiert: “Als großer Wohltäter ging dann der seinerzeitige Pfarrer David Adalbertus Krebs aus Schildau hervor, aus gutem Willen gegen die allhiesige arme Kirche gab er 300 Taler schlesisch zum Bau dazu. Er stelle aber die Forderung, daß nur der Maurermeister Christoph Köhler aus Schweidnitz mit seinen Leuten den Bau verrichten darf.”

Das Bruderschaftsfest wurde jedes Jahr am Passionssonntag, also am 2. Sonntag vor Ostern festlich begangen. Nicht nur Bärwalder, sondern auch viele Gläubige aus den umliegenden Gemeinden waren Mitglieder dieser Bruderschaft. Das letzte Bruderschaftsfest wurde am Passionssonntag 1945 begangen, es stand schon unter dem Zeichen des herannahenden Unheils. Die Predigt an diesem Festtag hielt Pfarrer M. Drutschmann, früher Pfarrer von Bernsdorf.

Am 26. Juli wird jedes Jahr der St.-Anna-Gelöbnistag als kirchlicher Feiertag begangen. Am Nachmittag war immer eine Prozession um die Felder. Um 1730 wurde einmal durch ein Unwetter die gesamte Ernte vernichtet und so hat man im Jahre 1733 den St.-Anna-Gelöbnistag eingeführt. Auch nach der Vertreibung aus der Heimat wurde der St. Annatag am 26. Juli, später aber immer am darauffolgenden Sonntag als Gelöbnistag und anschließenden Bärwalder Gemeindetreffen in Badbergen begangen. Aufgrund des hohen Alters der noch lebenden Bärwalder wurde die vorerst letzte „Bärwalder Andacht“ am 28. Juli 2024 in der St.-Marien-Kirche in Badbergen gefeiert.

 



Aus dem Bärwalder Kirchenkassenbuch
ist für die Jahre 1734 und 1738 folgendes zu entnehmen:


Quittung 300 Thl. Adalbertus Krebs

Vermerk einer 300 Thaler Schenkung von Pfarrer David Adalbertus Krebs
aus Schildau für den Anbau der Bruderschaftskapelle.

 

Quittung 8,26 Thl. Adalbertus Krebs

Empfang eines Legatum (Vermächtnis) vom 1. Stifters der Bruderschaft
Pfarrer David Adalberti Krebs aus Schildau.


 

1748 aus dem Kirchenbuch von Bärwalde.

Carolus Bernardus Wittiber, Mitstifter der Bruderschaft

Am 1. August 1748 wird Pfarrer Carolus Bernardus Wittiber als Mitstifter
der Bruderschaft in Bärwalde beerdigt.